Eckhart von Hirschhausen gefällt mi inzwischen nicht mehr, doch seine Aussage: „die Bewertung (einer Handlung, einer Sache, eines Ereignisses – GW) macht uns glücklich oder unglücklich, nicht das Signal“, ist zutreffend, ist doch – im Unterschied zum „Erfolg“ – wirkliches Glück primär das Resultat von KOMPETENZ; und zwar von Beziehungs-, Führungs- und Kampfkompetenz (www.dialogbuch.de).
Während ein „Erfolg“ – also die Verwirklichung einer bestimmten Wertvorstellung – nicht nur von der professionellen Beherrschung der drei genannten Kompetenzen, sondern auch von den Umgebungsbedingungen des Handelnden abhängt – ein Profi kann durch widrige Umstände scheitern – so ist doch jeder beim (Un)Glück „sein Schmied“, ist also selbst dafür verantwortlich, ob er sich (un)glücklich fühlt!
Präziser ausgedrückt: während als „erfolgreich“ nur eine Handlung gelten darf, die den Wertvorstellungen von mir selbst und / oder denen meiner Bezugsgruppenmitglieder (Kaste, soziale Schicht, Familie, Peergroup etc.) gerecht wird, die also bestimmten „Leistungskriterien“ / Normen entspricht – ein Anlageberater wird deshalb von seinen Kollegen beneidet, weil er „besser“ bescheißt als sie selbst – kann man sich die Kriterien fürs eigene Glücklichsein frei und selbständig auswählen.
Da ist z. B. der „Opfermentalitäter“ (www.dialogbuch.de) „glücklich“, weil er mit einer Untat sein „Skript“ bestätigen konnte, das da lautet: „ich starte als Tiger (Täter), um wieder mal als Bettvorleger (Opfer) landen zu dürfen“, konkret: er überfällt seine Kreissparkasse, wird geschnappt und sieht sich glückstrahlend als der sich selbst bemitleiden und verfluchen müssende Losertyp bestätigt, als der er sich immer schon verstanden hat. Ein Glücksgefühl ist immer das Resultat der BESTÄTIGUNG eines persönlich wertvollen Selbstbildes, hier: ein Versager zu sein. Exemplarisch: „Der Malocher“ von Udo Lindenberg.
An diesem für die meisten Leser wohl „perversen“ Beispiel wird deutlich, dass die im Artikel und in den Foristenbeiträgen herangezogenen Indikatoren für Glücksgefühle – „Schmetterlinge im Bauch“, „befreites Lachen“ – nur die eine Seite der Medaille darstellen, und zwar – dahin würde ich mich versteigen – die utopische, die von kaum jemand erreichte Seite von „Glück“.
Der Grund liegt in dem, was Hirschhausen übersieht, wenn er formuliert: „Einen Unterschied zwischen dem was ist, und dem was ich daraus mache zu ziehen, ist das Glückswissen der Menschheit seit Jahrtausenden.“ Seine falsche Denke – einen „Unterschied zu ziehen“ ist doch kein „Wissen“! – übergeht / ignoriert das für den Leser / Zuhörer / Klienten wirkliche Problem seines eigenen (Nicht)“Könnens“ denn nur derjenige, der besagten „Unterschied“ ziehen kann – der also die Kompetenz dazu besitzt bzw. sie sich aneignet – nur derjenige besitzt und professionalisiert das für das Schmieden von Glück in der Tat erforderliche Wissen, ohne das persönliche „Glücksfälle“ immer Zufallsprodukte – „Schwein gehabt“ – bleiben müssen!
Um glücklich werden zu können braucht es also keinen „Trainer“, sondern einen wissenden Könner, einen „Lehrmeister“!
Aus http://forum.spiegel.de/f8/erfolg-oder-liebe-fuehrt-zum-glueck-7354-3.html#post3814195
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