Zitat von Petschmidt(…) Glück ist daher wie alle Gefühls-Wahrnehmungskombinationen ein unsicher Kandidat. Gefühle lassen sich schwer prognostizieren, kommen und gehen und sind auch durch optimal erscheinende Lebensumstände wie Beziehungen, Erfolg materielle Sicherheit nicht einklagbar. Aus: SPON vom 31. 5. 2009 http://forum.spiegel.de/f8/erfolg-oder-liebe-fuehrt-zum-glueck-7354-5.html#post3816953Die Kernaussage dieses Beitrags lautet: „Gefühle sind nicht machbar“ und seien deshalb auch „nicht einklagbar“.Diese Aussage steht im krassen Gegensatz zu der von mir in diesem SPON-Forum vertretenen Philosophie (Beitrag 2), wonach jeder „seines Glückes Schmied“, also auch verantwortlich dafür sei, welche Bedeutung – und nur darum geht es doch wohl in dieser Diskussion?! – also welche Wertschätzung einem Gefühl vom Fühlenden selbst beigemessen wird.Dass Gefühle nicht machbar, also nicht herstellbar, beeinflussbar, manipulierbar, beherrschbar sein sollen, das widerspricht jeglicher Lebenserfahrung, ist also falsch. Wenn dem so wäre, dann könnte mindestens die Hälfte aller Dienstleister und Produzenten – beispielsweise all die Anbieter von Dienstleistungen und Produkten, die der Herstellung und Aufrechterhaltung des Geilen, Schönen und Schaurigen dienen (sollen) – ihren Laden dicht machen, und wir hätten eine Wirtschaftskrise, von der sich zumindest der Kapitalismus, der auch aus Scheiße / Ekel / Brechreiz noch Geld macht, mit Sicherheit nicht mehr erholen würde. Nein: „nichts ist so machbar wie Gefühle“, die Wahrheit dieser Weghornschen Erkenntnis spürt ja schon der geneigte Leser dieser Polemik bei sich selbst, der entweder zustimmend weiterliest oder sich wütend abwendet. Und wenn ich dieses eherne AIDA-Gesetz der Werbeindustrie – Attention, Interest, Desire, Action -nicht selbst kennen und beherrschen würde, so wäre auch ich all den Schmeichlern, Heuchlern oder Abzockern längst schon auf den Leim gegangen, die deshalb bei anderen mit ihren Gefühlsversprechungen – „Kuschel-Rock“, „Wellness-Produkt“, „Hardcore-Porno“ – landen können, weil die es (in der Schule, im Elternhaus, aus den Medien) nicht gelernt haben (konnten), sich selbst, genauer: seine sich in Spielarten der Geltungssucht äußernden (Minderwertigkeits)Gefühle zu beherrschen. Mehr: Das „Lehrprogramm“ – die Quintessenz des Dialogbuchs. „Nichts ist so machbar wie Gefühle“ – auf dieser Wahrheit basiert nicht nur eine unersättliche, nichtsnutzige Unterhaltungsindustrie oder eine völlig überflüssig aufgeblasene Werbewirtschaft, auf Basis dieser absolut richtigen Erkenntnis findet auch zwischenmenschliche Kommunikation vom Kleinsten und Feinsten statt – „Tränen lügen nicht“ – werden doch auf dieser Gefühls-Basis – eben mehr oder eben minder professionell – Beziehungen angeknüpft, gepflegt und beendet. (Seine) Gefühle zu beherrschen, das muss also erlernt werden, will man sich als Profi verhalten wollen! Wo der Sitz der Gefühle ist, diese praktisch (!) belanglose Frage, sie kann den Biologen interessieren, doch unser Thema ist ein anderes: es kreist um die Beantwortung der Frage, ob der Zustand, der für einen Säugling typisch ist – seine ausschließliche, biologisch determinierte Bedürfnissteuerung – auch noch von einem Erwachsenen für sich geltend gemacht werden darf (Norm!), oder ob man ihn dafür nicht doch zur Verantwortung ziehen und sogar bestrafen darf / muss, wenn er beispielsweise besoffenen Kopps mit 110 Sachen im Glücksgefühl des von ihm höchstselbst erzeugten Geschwindigkeitsrauschs durch eine geschlossenen Ortschaft brettert und dabei nicht nur seine Gesundheit und sein Leben gefährdet?! Es bleibt also dabei: der Volksmund hat recht, wenn er behauptet, dass im Prinzip erst einmal jeder seines (Un)Glückes Schmied ist – von den Ausnahmen als Resultat bestimmter Kränkungen, Verletzungen und Krankheiten hier nicht zu reden, die es selbstverständlich auch bei dieser Regel zu beachten gilt! |
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