Albrecht Müller schreibt am 27. April 2016 über Präsident Obama:
Weghorn schrieb am 7. Juni 2009 über Präsident Obama:
Obama hat große Reformen angekündigt –
doch wie weit wird er kommen?
Ich mag den Obama als Typ, verkörpert er für mich Eigenschaften, die für einen modernen Mann beispielhaft sind bzw. es werden sollten, empfinde ich ihn doch als geltungsinteressiert (das Gegenteil von geltungssüchtig), als bindungsfähig, als sozialdemokratisch, als kinderfreundlich, als wirklichen Frauenversteher, als intelligent, den Widerspruch (anderer) zumindest aushaltend (wenn nicht sogar erbittend), als sportlich, als kommmunikativ (verstehend und verständlich), insgesamt also vorbildliche Umgangsformen zeigend; auch dass er gut (gekleidet) aussieht, will ich nicht gering schätzen.
Die Frage, wieweit er mit dieser zeitgemäßen „Beziehungskompetenz“ in seinem Berufsfeld „Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika“ kommen wird, könnte man dann besser prognostisch „beantworten“ – sprich: begründbare Vermutungen in die Welt setzen – wenn man wüsste, wie es um die diesbezüglich notwendigen Ausformungen seiner Beziehungskompetenz in Richtung „Führungskompetenz“ und vor allem „Kampfkompetenz“ (www.kampfkompetenz.de) bestellt ist?
Doch leider , und das ist hier das Problem, kommt es im Berufsfeld „Präsident der USA“ nur sehr rudimentär auf die persönliche Leistungsvoraussetzungen seines jeweiligen Ausfüllers an, hat dieser doch in Wirklichkeit schon gegenüber den etablierten Kräften des bürokratisch-militärisch-industriellen Komplexes systemisch das Nachsehen, von den eigentlichen Herren dieser Welt – den Superreichen und ihren finanzkapitalistischen Dienstboten – überhaupt nicht zu reden!
Ich denke, dass bei der weltweiten Intelligenzia inzwischen die Erkenntnis verankert ist, dass nicht Männer (mehr) Geschichte machen, sondern dass die wirklich Herrschenden, das raffende Kapital, Strukturen / Systeme geschaffen haben, die sie nach ihren Egoshooter-Interessen gestalten, und das heißt auch: nach Belieben zusammenbrechen (Krise) lassen können. (http://wirtschaftquerschuss.blogspot…eltwunder.html)
Daraus folgt empirisch zwingend: die politisch Mächtigen (Kennedy, Ford, Nixon, Reagan, Schwarzenegger, die beiden Bushs und eben auch Obama) sind Marionetten an den Fäden der politisch-ökonomischen Drahtzieher, die – das ist mir auch klar – nicht alle in einen Sack gesteckt werden können, weil sich viele von ihnen auch in herzlicher Feindschaft oder harter ruinöser Konkurrenz dialektisch verbunden sehen. Gegenüber dem Gros der (Welt)Bevölkerung aber halten diese Oberen Zehntausend zusammen, und dies wie Pech und Schwefel!
Jeder weiß, wenn er auch sonst nichts weiß, dass „Geld“ nicht „arbeitet“, dass man deshalb nicht mehr Geld ausgeben kann, als es durch eine wirkliche Wertschöpfung, also als Resultat von gesellschaftlich notwendiger Arbeit, geschaffen worden ist. Und jeder weiß, dass inzwischen das raffende Kapital (Geldhandel) das schaffende Kapital (Realwirtschaft) im Griff hat – und 80 % der Deutschen ahnen auch, dass es daraus kein Entrinnen geben wird.
Ich denke, in den nächsten 12 Monaten (leider schon am 16. 9. – siehe Kommentar) wird – gleichgültig ob mit, ob gegen oder eben (siehe die Kennedys) ohne Obama – alles seinen finanzkapitalistisch gesetzmäßigen Gang gehen: die Gewinne werden privatisiert und die Verluste sozialisiert! (7. Juni 2009)
Das ist er: Der Sozialismus der Oberen Zehntausend.
Hier ist die erste Bestätigung meiner Pronose in der SZ vom 10. Juni 2009:
Obama nimmt Pläne zur Finanzkontrolle zurück
US-Regierung gibt offenbar dem Druck der Geldhäuser nach und behält alle acht alten Regulierungsbehörden. Auch die EU bleibt mit ihren Plänen zurück. Von Cerstin Gammelin und Nikolaus Piper
New York/Brüssel – Die Regierung Obama scheint in einem wichtigen Punkt ihre ehrgeizigen Pläne zur Neuordnung der Finanzmärkte zurücknehmen zu wollen. Wie das Wall Street Journal berichtet, wird es vermutlich nicht zur Fusion konkurrierender Regulierungsbehörden kommen. Stattdessen sollen die bestehenden Behörden mit neuen Kompetenzen ausgestattet werden. Das Behörden-Wirrwarr in den Vereinigten Staaten gilt als eine der Ursachen der Finanzkrise. (…)
Und hier die zweite Bestätigung meiner Prognose vom Juni in: SPON vom 14. September 2009
Obamas Wall-Street-Rede: Hilflos gegen die Zocker.
Zu gierig, rücksichtslos, exzessiv – in seiner Rede zum Jahrestag der Lehman-Pleite ging Präsident Obama mit der Wall Street ins Gericht. Doch seine Appelle drohen wirkungslos zu bleiben: Schärfere Regulierung hat plötzlich keine Priorität mehr, die Geldindustrie spielt schon wieder auf Risiko.
(…) Des Präsidenten Sätze klingen wie in der kurzen Phase nach Ausbruch der Krise, in der eine Debatte um die Zukunft des Kapitalismus möglich schien.
(…) Außerdem ist der Widerstand der US-Finanzindustrie bestens organisiert. Gut 2300 Lobbyisten werben in Washington für ihre Anliegen. Mehr als 200 Millionen Dollar haben sie in diesem Jahr schon investiert, um die Gesetzgebung zu beeinflussen.
(…) Goldman Sachs zum Beispiel hat im ersten Halbjahr elf Milliarden Dollar für Bonuszahlungen an seine Mitarbeiter bereitgelegt. Bankchef Lloyd Blankfein hat seine Mitarbeiter bloß angehalten, beim Geldausgeben „diskret“ vorzugehen. Oder Citibank: Dort bekommt der Top-Energiehändler mehr als hundert Millionen Dollar überwiesen.
(…) Einige US-Banken sind durch Übernahmen noch größer geworden. Nun wissen sie, dass sie als too big to fail gelten: zu groß, um sie untergehen zu lassen.
Wer aber mit Staatshilfe rechnen kann, wird weiter riskant investieren – oder sogar noch riskanter.
Direkt nach Obamas Auftritt wird eine Börsenanalystin auf CNN gefragt, wie die Wall Street auf die Rede reagiere. „Mit einem kollektiven Gähnen“, antwortet sie.“ Von Gregor Peter Schmitz, Washington
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,648976,00.html
Und hier die dritte Bestätigung meiner Prognose vom Juni 2009 aus der SZ vom 20. 1. 2010:
Machtprobe mit der Hochfinanz
Für viele Amerikaner ist es mehr als ein Gefühl, es ist Gewissheit: Die Wall Street regiert Washington. Der Staat hat die Großbanken gerettet, einfache Bürger überlässt er ihrem Schicksal. Nichts belastet Barack Obama so schwer wie der Anschein, ein Kompagnon der Hochfinanz zu sein. Dabei geht der Präsident in seinen Reden mit den Bankern hart ins Gericht, macht ihre Gier für die Krise verantwortlich und beschimpft sie als lernresistente Bonzen.
Doch die Wut hat sich bisher nicht in Gesetzen niedergeschlagen. Die Finanzreform, die Obama im Juni auf den Weg gebracht hat, steckt im Senat fest. Das Weiße Haus will die Macht der Zentralbank stärken, sie zu einem Superregulierer ausbauen. Es will ein Insolvenzverfahren für Großkonzerne einrichten, deren Pleite das ganze Finanzsystem gefährdet. Und es will eine Verbraucherschutzbehörde schaffen, die über die Zulassung neuer Verschuldungsinstrumente richten soll. Was Obama davon durchsetzt, ist völlig unklar.
Und die Wall Street? Sie hat die Krise überwunden und zockt wie in Boomzeiten. Die Bonuszahlungen für 2009 dürften sich auf 140 Milliarden Dollar summieren – mehr als je zuvor. Der Einmischung von Obamas Gehaltsaufseher Kenneth Feinberg haben sich die Großbanken durch die Rückzahlung der Staatshilfen entledigt. Vor diesem Hintergrund ist die Sondersteuer für Finanzkonzerne zu verstehen, die Obama vergangene Woche ankündigte. Sie ist ein politisches Manöver, mit dem der Präsident zeigen will, dass er die Machtprobe mit der Wall Street für sich entscheiden wird.
Doch das Kernproblem seiner Administration bleibt: Obama hat sich mit Leuten umgeben, die im Ruch stehen, vor allem der Finanzindustrie zu dienen. Sein Wirtschaftsberater Larry Summers verkörpert die Verflechtung zwischen Washington und der Wall Street wie kein Zweiter. Von Moritz Koch, New York
Und hier die Widerlegung meiner Prognose vom Juni 2009 aus der SZ vom 22. 1. 2010? HOPE!
Obama will Großbanken aufspalten
US-Präsident Barack Obama macht Ernst: Kein Geldinstitut soll künftig wieder so mächtig sein, dass es bei einem Scheitern das gesamte Finanzsystem in den Abgrund stürzt. Den Großbanken der Wall Street droht nun die Aufspaltung. Von Moritz Koch, New York
US-Präsident Barack Obama stellte sich nach langem Zögern hinter einen Vorschlag des früheren Notenbankchefs Paul Volcker, nach dem das klassische Kundengeschäft vom Investmentbanking getrennt werden soll.
URL: http://www.sueddeutsche.de/finanzen/667/500929/text/print.html
Endlich tut Obama das Richtige
Mehr als nur Valium für das Volk: Das Geschäftsfeld der amerikanischen Großbanken wird drastisch beschnitten. Damit packt US-Präsident Obama erstmals das Übel an der Wurzel. Ein Kommentar von Martin Hesse SZ vom 22. 01. 2010
URL: http://www.sueddeutsche.de/,ra9m1/finanzen/678/500940/text/
Und hier das Ergebnis vom 22. 06. 2011
Ein Jahr US-Finanzreform
Verzögern, verhindern, versagen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,769508,00.html
Dass es Merkel Obama gleich tut, offenbart dieser Artikel:
Nachruf auf die Bankenunion
Posted: 11 Jul 2013 01:12 AM PDT
Die vor einem Jahr beschlossene Bankenunion ist klinisch tot. Die Bundesregierung hat den zweiten wichtigen Pfeiler, ein gemeinsames Abwicklungs-Regime, brüsk zurückgewiesen. Deutsche Sparer sollen nicht für spanische Banken haften, heißt es – umso großzügiger geht Berlin mit den eigenen Finanzjongleuren um. Vorsicht, dieser Beitrag könnte Ihre Nerven strapazieren. Ich stelle mich jetzt gleich gegen 99 Prozent der braven deutschen Sparer, die wie die schwäbische Hausfrau ihre Geld zur Sparkasse tragen und Schulden mit Schuld verwechseln.…
Mehr: http://lostineu.eu/nationaler-banken-sozialismus/?utm_source=feedburner&
amp;utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+lostineu%2Frfqp+%28Lost+in+EUrope+NEU%29
Beste Kritik der US-Politik von Ken Jebsen:
Amerikanische Außenpolitik gleicht einem Schnellkochtopf
Obama mildert Reichensteuer ab
Im US-Haushaltsstreit lockt Präsident Barack Obama die Republikaner mit einem Kompromiss: Gutverdiener könnten mehr von ihrem Einkommen behalten. Außerdem soll Obama Kürzungen der Sozialausgaben in Aussicht stellen.
Imperium Goldman Sachs, die Bank, die die Welt dirigiert
ORF-Video:
Sagte ich es doch bereits am 7. Juni 2009:
SPON-Forum 16. Juli 2012
http://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-politische-kultur-in-washington-hat-sich-nicht-verbessert-a-844520.html
Ein weiterer Beleg für das Resultat eines „wirklich-denken-Könnens“ vom 7. Juni 2009
Jetzt kommen sie mit der Wahrheit heraus – warum erst jetzt, und mit welcher Wirkung?
Hier Friedrich Mielke in der Rezension von A. J. Bakevich Washingston Rules… in der SZ von heute
OBAMA ALS BITTSTELLER
nach dem Rücktritt von vier seiner Berater nun das Desaster mit Israel:
BELEG:
Das „Bewährungsprobe für Obama“-Video der ARD
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5793484
O. K – heute ist der 29. Juni, aber es gilt: Meine PROGNOSE vom 7. 6. 2009 (s. o.: letzter Satz) ist eingetroffen:
tml
Die Fähigkeit „wirklich“ (und nicht nicht oder nicht illusionistisch oder nicht egoistisch) denken zu können erweist sich in der Prognostik/Vorhersage, und auch meine Vorhersage vom 7. 6. 2009 – also auf den Tag genau vor einem Jahr – ist bestätigt worden:
Was daraus folgt ist: wer WIRKLICH denkt, der kann sich eine Menge Umwege, Probleme, Fehler ersparen, die im Gefolge des Wunschdenkens zwangsläufig eintreten!
Das ist von allem übrig geblieben:
Der US-Finanzkrisenausschuss ist in Wirklichkeit ein
„Aufklärungszirkus mit Top-Managern“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,671159,00.html
Heujeujeu: welch klare Worte in der SZ, welch Genuss, einem Journalisten beim „wirklich-denken-können“ über die Schulter schauen zu dürfen: Chapeau, Moritz Koch:
Nur dieser eine Gedanke, lieber Moritz Koch, ist leider kein Ausdruck eines wirklich-denken-könnens, sondern Ausdruck Ihres Wunschdenkens (oder Ihrer Befürchtungen):
Dass die Massen zornig sein müssten, aber in Apathie verharren, das exakt ist die historische Schuld der SPD-Führung! Sie hat es verabsäumt, den ideologischen, den propagandistisch zu führenden Kampf gegen den wirklichen Feind, das raffende Kapital in meinem Verständnis, aufzunehmen – und es sieht nicht so aus, als hätte sie zumindest in 2010 das Personal dafür.