work in progress 15. Dezember 2015
Eine Kritik der journalistischen Stasi-Methode
„Zersetzung linker Elemente“
Unter der Schlag-Zeile „Schon vergessen?“ platzierte Willi Winkler in der SZ vom 9. November 2012 ein Pamphlet, dessen Stoßrichtung schon aus dieser Unterzeile hervorging:
„Am 9. November 1969 platzierten Anarchos in Berlin eine Bombe. Sie waren entschlossen, Juden zu töten. Teile der deutschen Linken fürchten diese Vergangenheit bis heute.“
Nota bene: Winkler behauptet – satte 43 Jahre nach (!) diesem Vorfall: CUI BONO?! – zum einen, das wahre Motiv jener „Anarchos“ zu kennen – er nennt es: „JUDEN töten“ – wobei er dann in einem zweiten Atemzug den von ihm dingfest gemachten Möchtegern-Mörder Dieter Kunzelmann mit „Teilen der deutschen Linken“ unentwirrbar verknüpft, die – wir dürfen ihn hier ergänzen – diese ihre unbewältigte „Vergangenheit“ bis heute „fürchten“! „Fürchten“, schreibt der Winkler Willi, der sich als Literaturkritiker und Autor von Beiträgen zur westdeutschen und westberliner Linken und ihrer Gegner profiliert hat, und wen er damit meint, behält er auch nicht für sich: ein „Teil“ von diesen „Linken“ heißt Renate Künast, die sich just in der vergangenen Woche noch um die Stelle als Spitzenkandidatin der Partei DIE GRÜNEN/Bündnis 90 beworben hatte. Ein Schelm ….
[Wie man sieht: die Jüdische Allgemeine hat vom Winkler Willi das Wichtigste gelernt.]
Nun: ich darf festhalten, dass ein Willi Winkler mit Attacken dieser Art in der Tradition der SZ des Kurt Kister, des Stefan Kornelius und der Sonja Zekri steht, denen ich bezüglich ihres Bellizismus – insbesondere ihrer Verherrlichung von völkerrechtswidrigen „Angriffskriegen“ (Art. 26 GG) – bereits in 2009ff. die Leviten gelesen hatte – doch Winkler will augenscheinlich seinen Auftraggeber übertreffen, treibt er doch in „Schon vergessen?“ (welch Triumphgeschrei des Unfehlbaren bereits im Titel seines Machwerks!) das schmutzige Spiel – das wir nur zu gerne als „Verschwörungstheorie“ bezeichnen würden – so weit, dass ich es nunmehr als Vorlage für ein Lehrstück über genau jene Strategie aufgreifen kann, die Kenner der Stasi-Methoden als „Zersetzung linksradikaler bürgerlicher Elemente“ bezeichnen würden.
Kister und Winkler wissen selbstredend, wessen ich sie bezichtige, denn beide Autoren der SZ haben sich als Kenner der ostberliner Stasi erwiesen und kennen mithin auch deren Methode der „publizistische Zersetzung des Klassenfeinds“.
Aber auch die westberliner Kampfmethoden von Springer und Co. waren ihnen nicht unbekannt, veröffentlichte doch Willi Winkler in der SZ vom 13. Juni 2009 unter der sinnigen Überschrift „Im Zweifel Stasi“ ein vortreffliches Portrait über die westberliner Springer-Zeitungen vor (damals) 40 Jahren, also zu Zeiten der 68er.
Herr Döpfner, den Winkler hier aufs Korn genommen hatte, würde also heuer zu ihm sagen können: „Wer im Glashaus sitzt, Willi, der sollte nicht mit Steinen werfen!“ Denn was warf doch gleich der Herr Winkler am 13. Juni 2009 dem Herrn Döpfner vor:
Das war der Sommer 1967, der „nicht erklärte Notstand“ (Hans Magnus Enzensberger), das war die Art, wie Springers Zeitungen die Stimmung anheizten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Döpfner weiß es nicht besser, oder er weiß es und formatiert die Wahrheit. Man habe, schrieb Sebastian Haffner im Mai 1968 im Stern, “ tatenlos zugesehen, wie Springer aus den Studenten die neuen Juden gemacht hat.“ Enzensberger sprach vom „neuen Faschismus“, der einen neuen „Innenfeind“ in Auftrag gegeben habe. „Juden kommen nicht in Betracht. (. . .) Als ideale Zielgruppe werden die Studenten entdeckt.“
Wie wahr, Willi Winkler: doch was hast Du daraus „gelernt“, drei Jahre später, am geschichtsträchtigen 9. November 2012?! Vom Döpfner auf jeden Fall das „Formatieren der Wahrheit“. Hier einige Zitate von WW, die stark nach „Döpfner“ riechen:
„Seit etlichen Jahren wird Dieter Kunzelmann als Anstifter des Brandanschlags auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin verdächtigt“, schreibt der Autor und stellt die Behauptung auf: „Wäre der Brandsatz hochgegangen – es wären vielleicht wieder Juden ermordet worden in Deutschland.“ (WW in: SZ vom 9. 11. 2012).
Doch der „Brandsatz“ ging nicht hoch, was zum einen daran lag, dass ein Brandsatz keine Bombe ist und deshalb nicht hochgehen kann, und dass ein Brandsatz, weil kein Explosivkörper, eben ein Brandsatz ist und bleibt – was aber vielleicht auch daran lag, dass genau dieser Brandsatz vom Westberliner Verfassungsschutz hergestellt und der Anarchistengruppe von einem V-Mann zugespielt worden war.
Diese Information jedenfalls übermittelte uns ein gewisser Willi Winkler im Jahre 2009 – also drei Jahre vor seinem jetzigen Hetzartikel – höchstselbst, als er den Dieter Kunzelmann damals noch wahrheitsgemäß als den/das bezeichnete, was er auch wirklich gewesen ist: ein „Großkasperl“ nämlich, wohingegen der „ehemalige Innensenator Neubauer, der die Bombe seinem Agenten Peter Urbach in die Hand drückte, um die linke Szene zu kriminalisieren“ von ihm ebenda nur mit leisem Spott bedacht wurde, wenn er feststellte, dieser „verzehrt bis zum heutigen Tag eine stattliche Pension, ein weiterer Beweis dafür, dass gegen die Autorität Gewalt so wenig wie Kunst ausrichtet.“ (SZ vom 2. 12. 2009).
Seine Info im ersten Halbsatz gleicht im Übrigen der vom 13. 6. 2009, mit der ein gewisser Willi Winkler uns in der SZ an seiner Erkenntnis teilhaben ließ, dass „nicht erst heute … bekannt (sei), dass die Brandsätze von jenem Peter Urbach bereitgestellt wurden, der im Auftrag des Berliner Innensenators Kurt Neubauer die studentische Szene kriminalisierte.“ Brandsätze, keine Bombe! Hersteller: der westberliner Verfassungsschutz. Nützlicher Idiot: der Großkasperl Kunzelmann. Warum eigentlich interessiert sich Herr Winkler nicht für Herrn Neubauer?! Warum stattdessen für den „Gaudibursch Kunzelmann“ (WW)?!
Rhetorische Frage, versteht sich.
CUI BONO hingegen: das ist die Frage aller Fragen!
Wessen Nutzen mehrt ein Willi Winkler?
Sei´s drum, könnte doch jetzt der Angeschuldigte Winkler zu seinen Gunsten einzuwenden versuchen, dass der Brandsatz immerhin nicht vom Heiligen Neubauer selbdritt im Jüdischen Gemeindehaus hinterlegt worden wäre, sondern von denen, die sich auf einem Tonband dazu (WOZU eigentlich/wirklich?!) bekannt hätten, das könne doch „im Ernst“ auch vom Weghorn nicht bestritten werden, und das Bekenntnis – kombiniere! – deute dann doch eigentlich unmissverständlich auf eine verbrecherische Absicht der Brandstifter hin, auf die von ihm, dem Beklagten Winkler, kess in der Überschrift herausgestellte Absicht nämlich, „JUDEN TÖTEN“ zu wollen. Und wie stellt sich das unser Nick Knatterton des bildungsbürgerlichen Feuilletons vor? Nun, „indem SIE NACH ART IHRER VÄTER JUDEN UMBRACHTEN“.
Diese ungeheuerliche Anschuldigung stammt aus 2012! Vom vergangenen Freitag.
Doch jetzt komme ich zu meinem eigentlichen/wirklichen Thema:
Die publizistische Zersetzung linker Elemente durch den Missbrauch der Pressefreiheit
die ja auch bei uns bekanntlich ein Privileg von Verlegern und ihren Geldgebern ist. Genauer gesagt: ich komme jetzt zu der infamen Methode der versuchten publizistischen Zerstörung der bürgerlichen Reputation von ausgesuchten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, hier: Dieter Kunzelmann, Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Joschka Fischer und Karl-Dietrich Wolff; Daniel Cohn-Bendit und Michael Wolffsohn kommen noch relativ glimpflich bei ihm davon.
Wichtig sind hier die Headlines, wird doch der Artikel von WW durch drei Zwischenüberschriften strukturiert, die zwei Mal auf Renate Künast, einmal auf Ströbele und einmal auf KD Wolff hinweisen, die beiden erstgenannten als Grüne und der andere als „linker Verleger“ ausgewiesen; natürlich wird auch einmal auf Kunzelmann Bezug genommen, denn er und seinesgleichen sind das Bindeglied für die üble Nachrede des WW.
Diese Frage drängt sich doch auf: Was, zum Teufel, haben denn die sechs Persönlichkeiten mit dem als „wahrscheinlichen Bombenleger“ apostrophierten „Gaudibursch Kunzelmann“ zu tun, heute, meine ich, 43 Jahre nach dem von interessierter Seite immer noch so genannten „Bomben-Attentat“ auf die Jüdische Gemeinde von Berlin sowie die bei der Feier anwesenden Politiker und Honoratioren der Stadt, die – das muss man sich noch einmal bewusst machen – keine Sekunde gefährdet gewesen waren, weil ja der „Brandsatz“ – dazu zählen auch die Silvesterknaller – vom Verfassungsschutz stammte, der dessen Bestimmung ja nur zu gut kannte und der alles dementsprechend präpariert hatte!
Was also, zum Teufel (Kumpel von Kunzelmann), haben die sieben Persönlichkeiten des heutigen öffentlichen Lebens mit dieser steinalten Horrorgeschichte zu tun, warum wird sie von der SZ noch einmal nach 43 Jahren auf „Seite Drei“, also an prominentester Stelle, mit einer ganzseitigen Reportage wieder aufgewärmt?! Und mit einem Bild vom zotteligen Kunzelmann „nach seiner Haftentlassung in Berlin, 1975“?! Why the hell!?
Nein „aufgewärmt“ fasst nicht die Infamie der journalistischen Methode, um deren Ächtung es mir in diesem Artikel geht, man wird meinen Zorn auf diese Schweinerei besser verstehen, wenn ich die Zersetzungs-Masche des WW und der SZ hier skizziert haben werde.
Unterstellung und Skandalisierung als Haupt-Methoden
der journalistischen Zersetzungsarbeit
Wie nebenbei, dennoch ganz bewusst, erwähnt WW einen Fernsehautor, der auf den Namen Georg M. Hafner hört, und der seinerzeit dem Kunzelmann, „ohne Beweise allerdings, den Brandanschlag auf ein jüdisches Altersheim in München“ zugerechnet habe, „bei dem im Frühjahr 1970 sieben Menschen starben.“ So geht das!
Dieser Hafner ist ein ausgewiesener Hasbara-Agent des zionistischen Mossad, in jüngster Vergangenheit hervorgetreten als Verfasser einer Schrift über „linken Antisemitismus“:
In einem der Filme dieses Hafners, so Winkler dann ohne Übergang, „ist Kunzelmann mit einer jungen Verehrerin zu sehen. Sie heißt Renate Künast und ist heute Abgeordnete der Grünen im Bundestag“. Wow, das also ist sie: DIE MASCHE. Muss ich sie noch interpretieren. Nein. Wer sie nicht versteht, der braucht auch gar nicht erst weiter zu lesen.
Das also ist Winklers Fahndungsaufruf, doch WOZU?!
Die Headline dokumentiert die Kern-Zersetzungs-Methode „UNTERSTELLUNG“, wenn es da heißt:
“…. und“, so wird sie von WW weiterhin zitiert, wie man „den Nerv der Leute trifft“, um sogleich – exakt darauf abgestimmt und als rhetorische Frage getarnt – die Skandalisierung als zweite Zersetzungs-Methode des WW zu praktizieren: „Und wenn der Nerv der Leute ein immer noch nicht eingestandener und als Erbe bewahrter Antisemitismus ist?“
Der Satz ist schwachsinnig, ich weiß, aber er enthält das Reizwort, worauf es WW auch in 2012 noch anzukommen scheint: ANTISEMITISMUS! Um dieses beiläufige name dropping en passant geht es ihm in Wirklichkeit.
Man könnte mich also fragen, wie ich darauf käme, diesen Zu-Satz als Zersetzungs-Methode zu beurteilen, wo dieser Satz doch mehrdeutig, also – bedeutungs-logisch gesehen – mehr als interpretationsbedürftig sei? Meine Antwort: semantisch schon, aber nicht lern-psychologisch, nicht manipulativ didaktisch! Darin ist er eindeutig. Denn hier wird von Willi Winkler ein entwertendes Wort namens „Antisemitismus“ – nicht von ungefähr als „Schlag-Worte“ bezeichnet – an der für ihn „richtigen“ Stelle platziert, und damit dann eine ganz bestimmte, natürlich negative Unterstellung suggeriert: Zersetzungsarbeit halt!
Denn: wenn der Kunzelmann himself im Vorhinein von WW als Judentöter und damit als (vorgeblich) wirklicher Antisemit präsentiert und die Künast dann von WW einzig mit dem Satz zitiert wird:
`Er hat mir eine Menge beigebracht` hat sie ihren Mentor einmal gerühmt,
dann ist meine Hypothese mehr als berechtigt, dass der Winkler der Künast mit „guten Aktionen“ ihres „Mentors“ auch das Rühmen einer „Brandbomben-Attacke“ unterstellt. Oder?!
Warum denn sonst fährt WW 2012 in seinem Text mit dem Satz fort, dass Künasts Sekretärin vor Monaten erklärt habe: „Selbstverständlich sei Künast bereit, Fragen nach Kunzelmann zu beantworten, nach der Brandbombe“ – gemeint ist der Brandsatz, doch jetzt kommt die eigentliche, die härteste Methode der Zersetzung des Ansehens einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens – „die 1969 nicht bloß den Nerv der überlebenden Juden treffen sollte, sondern Juden töten sollte“.
Was von diesem Artikel in der Erinnerung des braven SZ-Lesers bleibt , das ist das:
Die Künast hat neulich diesen Waldschrat Kunzelmann – einen Antisemiten, sprich: Judentöter – als ihren Mentor gerühmt! Die Frau ist ja unmöglich! Die kann unmöglich noch einmal Spitzenkandidatin der Grünen werden, hab ich´s ja immer schon geahnt/gesagt: die Linken sind die wahren Antisemiten.
Warum überhaupt hält es WW für erwähnenswert, dass Frau Künast in 2012, nach 43 Jahren, „bei weiteren Nachfragen nicht zu einer Äußerung zu bewegen“ gewesen sei, zu einer Affaire, mit der sie einfach nichts zu tun gehabt hatte?! Was ist WW´s DU-Botschaft, die er uns zwischen den Zeilen verpulen will?! Auf jeden Fall ist es das mentale Gift der Zersetzungs-Methode: wer mir, dem WW, auf meine Fragen nicht antworten will, der bestätigt damit den Wahrheitsgehalt meiner Unterstellung.
Und warum fährt WW fort mit der Unterstellung: „Auch andere tun sich schwer (!) mit ihrer Vergangenheit“?! Was will er damit seinem Leser (m/w) suggerieren, was anderes als diese Botschaft: „wer schweigt, der hat (doch sicherlich) was zu verbergen?!“
Ich bitte aber auch hier um die Falsifikation meiner Hypothesen
O. K.: Das Schweigen von Künast und Ströbele ist nicht unbedingt ein Zeichen von professioneller Kampfkompetenz – wobei wohl jedem Intellektuellen bewusst geworden ist, dass professionelle Kampfkompetenz das ist, was ich hier an den Tag lege – aber wenn man sich die Unterstellungen des WW anschaut, dann kann man schon zu der Vermutung/Hypothese gelangen, dass bei diesem Wortverdreher mit seinem Veröffentlichungsprivileg das eigene Schweigen vielleicht doch Gold sein könnte!?
Einer Vermutung, der zumindest Cohn-Bendit und KD Wolff nach der Lektüre dieses Resultats ihrer Interviewbereitschaft schlecht widersprechen könnten?! Der einzige, der hier nicht verarscht wurde (werden konnte!), das war mein spezieller Freund Michael Wolffsohn, der dem WW die richtige Abfuhr erteilt hatte! Chapeau!
Für mich ist Schweigen jedenfalls nicht die Lösung, was zur Folge hat, dass mich nicht nur meine Freunde und meine Gegner, sondern auch meine Feinde respektieren.
Zur Illustration dieser meiner Hypothese empfehle ich nur die Analyse der folgenden Zeilen von WW, immer zu studieren unter der Themenstellung der journalistischen Fairness, des journalistischen Erkenntnisinteresses in punkto „Kundenorientierung“ (Lehrprogramm, S. 2) und Objektivität. Willi Winkler fährt nämlich fort:
„Der grüne Abgeordnete Hans-Christian Ströbele, der Kunzelmann mehrfach als Anwalt verteidigt hat, reagiert gleich gar nicht auf Anfragen“ von Willi Winklers Büro.
So weit, so schlecht, doch dieser miesen Anspielung auf vergangene Zeiten folgen dann diese perfiden Schlussfolgerungen von WW, sozusagen seine bösartige „Erklärung/Begründung“ der Ströbelschen Verweigerungshaltung ihm gegenüber:
„1991, im ersten amerikanischen (!) Golfkrieg, hat er sich als Sprecher der Grünen mit der Erklärung hervorgetan, Israel habe es sich wegen seiner Politik gegenüber den Palästinensern selber zuzuschreiben, wenn jetzt Saddam Husseins Scud-Raketen vom Himmel regneten. Offenbar gibt es auf linker Seite die Neigung, sich die Sache der Palästinenser zu eigen zu machen. Im bewegten Jahr 1969 reiste auch Joschka Fischer, ein noch unbekannter, aber militanter Straßenkämpfer, nach Algier, um an einer Konferenz der PLO teilzunehmen, bei der die Endlösung (!) Israels gefordert wurde.“
Und was „lernen“ wir aus dieser Anekdote: der Fischer Sepp, dieser Großkasperl, dieser sackerte Gaudibursch, der hat auch schon bei der „Endlösung Israels“ mitgemacht – jo mei, dös hob i mia imma scho denkt! Füerdi God, oider Bazi.“ Daher also dem Fischer Joschka seine fulminante Beliebtheit im deutschen Wahlbürgertum.
Winklers Anmerkung: „Der Anschlag auf das Jüdische Gemeindehaus stieß 1969 bei allen linken Gruppierungen auf Ablehnung“, die er sich quasi aus den Rippen leiert, hindert ihn dennoch nicht an der Verurteilung der linken Solidarisierung mit den durch die Zionisten unterdrückten Palästinensern, die zwar sein gutes Recht ist, die aber nicht den Erkenntnisstand widerspiegelt, der beispielsweise auch Helmut Schmidt und Fritz Stern zueigen ist.
Ich darf bei dem Gedanken „Erkenntnisstand“ für einen Moment verweilen, um darauf aufmerksam machen, dass ich in Deutschland – leider – so ziemlich der einzige bin, dem die tagespolitische Bedeutung des Kampfes um den Begriff von ANTISEMITISMUS wirklich bewusst ist – wobei genau diese skandalösen Ausfälle des Willi Winkler jedenfalls die Plausibilität, nein: die Notwendigkeit meiner diesbezüglichen Öffentlichkeitsarbeit illustrieren. Anscheinend aber gibt es noch einen zweiten Juden – bei dem ersten Juden denke ich an Moshe Zimmermann – den „das Fuchteln mit dem Begriff Antisemitismus stört“! WW zitiert hier nämlich Michael Wolffsohn, der unmissverständlich mein Credo formuliert, wenn er fortfährt „Alles, was uns nicht passt, ist antisemitisch, und damit ist die Argumentation zu Ende. Das mache ich nicht mit.“ (WW)
Nun: den Profiteuren des Drohens mit der Antisemitismuskeule kampflos das Feld zu überlassen, das ist – wie es jeder (m/w) weiß – jedenfalls nicht mein Ding, habe ich doch – bisher im Übrigen von keinem falsifiziert – der Fight-For-Israel-Karrieristen-Kameradschaft (FFIKK) den Antisemitismusvorwurf als Waffe zwecks Rechtfertigung der zionistischen Hegemonialpolitik wenn nicht entwunden, so doch entschärft.[1]
Denn das ist mein Thema:
die Zersetzungs-Methoden dieser Blogfighter – wie sie von WW prototypisch vorgeführt werden – aufzudecken und zwar mit Methoden des www.wirklich-denken-koennen.de und dies zu dem Zweck, die friedliche und konstruktiv-solidarische Koexistenz der systematisch unmündig gehaltenen Menschen in meinem Einflussbereich durch Aufklärung zu befördern.
Abschließend möchte ich noch auf den Verleger KD Wolff eingehen, der – wie Wolffsohn und Cohn-Bendit – dem Willi Winkler immerhin Rede und Antwort gestanden hatte.
Auch in dieser Headline erkennen wir wieder die Methode der Zersetzung von persönlicher Glaubwürdigkeit, von bürgerlicher Rechtschaffenheit, von Reputation, und dies auch hier durch Vermutungen über Motive, welche ihrerseits bösartig gemeinte Unterstellungen (Lehrprogramm, S. 12) enthalten.
Diese Vorgehensweise will eines bezwecken: dass nämlich der eigene Standpunkt, der des Autors Willi Winkler, zum einzig zulässigen Standpunkt erklärt wird.
Willi Winkler geriert sich hier als die „Hauptverwaltung ewige Wahrheiten“ (Wolf Biermann), und dazu hat er, der Autor, die Machtposition der veröffentlichten Meinung, während die von ihm Interviewten keine Chance haben, die Unterstellungen – also das, WOZU ihre Äußerungen letztendlich von WW montiert worden sind – zu korrigieren, zu ergänzen, ihnen zu widersprechen.
Die Zersetzungs-Methode UNTERSTELLUNG zwecks SKANDALISIERUNG ist dann „erfolgreich“, wenn die Glaubwürdigkeit des Gegners zerstört worden ist.
Und so endet die Hetzschrift des Willi Winkler und der SZ gegen die bildungsbürgerliche „Linke“ aus den Reihen der Alt-68er in einem üblen Sud von Anekdoten, auch mit gegenseitigen Entwertungen just der Objekte seiner – des Winklers – Zersetzungs-Masche, also darin, Menschen gegeneinander auszuspielen, und dies alles, um einem kruden beruflichen und politischen Geschäftsinteressen frönen zu können, nämlich dem, Zeilengeld zu kassieren – mit der Antisemitismusklatsche der zionistischen Regierung bei ihrer massiven Verletzung völkerrechtlicher Normen an der deutschen Front publizistisch den Rücken frei zu halten.
CUI BONI?! Winklers Boni!
ANMERKUNGEN
[1] was mir allerdings im Online-Forum von DIE ZEIT den neuen Judenstern – sprich: das absolute Veröffentlichungsverbot – eingetragen hat, doch damit muss ein BLOGFIGHTER rechnen und leben, wenn er denn die professionelle Kampfkompetenz besitzt, der seine Gegner sich nicht gewachsen fühlen, weswegen sie schlussendlich die Machtkarte der Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel ausspielen müssen. Pech jedoch vor allem für sie selbst, die es – im krassen Gegensatz zu mir – nicht gelernt haben, den WIDERSPRUCH zu loben, zu ertragen, geschweige denn: ihn zu lieben.
Die Relevanz meiner Kritik des zionistischen Antisemitismus-Vorwurfs als Waffe gegen Israel-Kritiker wird auch aus zwei perfiden Artikeln in DIE ZEIT ersichtlich, in denen selbstredend der psychologisierende “Begriff” von Antisemitismus = Judenhass zugrundegelegt wird. Es sind dies:
1. Thomas Assheuer: Linker Antisemitismus. “Wie das Gewitter in der Wolke” http://www.zeit.de/2013/11/Linker-Antisemitismus-Terrorismus/komplettansicht
2. Hellmuth Vensky: Linke und Israel. Verzwickte Antisemitismus-Debatte http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-06/linke-antisemitismus-streit/komplettansicht
Liebe G., ich danke Dir für Deine Laudatio, die nicht nur nett gemeint, sondern vor-trefflich ist. (Du siehst: ich „liebe“ nicht nur den WIDERSPRUCH, sondern auch die Bestätigung, den ZUSPRUCH.)
Meine Aussage über meine Kampfkompetenz, die Du zu Recht selbstverliebt nennst, ist aber auch (und vor allem) eine Tatsachenfeststellung zur Abwehr von Gehirnpygmänen, eine Tatsachenaussage, die man mir widerlegen könnte (wenn man es denn KANN); und auch meine Selbst-Zufriedenheit über die Professionalität meiner Beziehungs-, Führungs- und Kampfkompetenz ist das Resultat harter Arbeit; ebenso meine Liebe zu mir selbst, die ich im Übrigen als Fundament meiner ausgeprägten Nächsten-Liebe erachten darf, die sich auch – wie gegenüber WW vorgeführt – in meinem „kundenorientierten“ Umgang mit dem WIDERSPRUCH von Dritten erweist. Ich kann auch anders – lies: „Siegorientierte Kampfkompetenz: Weghorn gegen Broder“.
Mein Umgang mit dem Pamphlet von Willi Winkler ist deshalb nicht zu toppen: meine Kritik stimmt, meine Argumentation ist nicht zu widerlegen, was Du allein schon daraus ersehen wirst, dass auch sie bis ans Ende der Tage von niemandem widerlegt werden wird.
Entscheidend aber für das, was ich unter kundenorientierter Kampfkompetenz verstehe, ist mir, dass auch meine Kritik an WW sich konstruktiv – also erkenntnisfördernd und lehrreich – von Missgunst und übler Nachrede, von geltungssüchtiger Opfermentalität und Hasstirade abhebt, wodurch sie – auch wenn vom OPFERMENTALITÄTER subjektiv nicht so empfunden – objektiv beurteilt ein Geschenk an WW (und die Chefredaktion der SZ) darstellt, dies allerdings verknüpft mit der Ansage, im Wiederholungsfalle von mir erneut auf den Stock gesetzt zu werden.
Wie heißt es doch so zutreffend: „hasse Deinen Nächsten wie Dich selbst, liebe Deine Nächste wie Dich selbst“.
Nur wer sich selbst wirklich (also nicht vermeintlich, nicht egoistisch, nicht geltungssüchtig, nicht überheblich) liebt, der hat auch – Kompetenz jetzt mal vorausgesetzt – die Kraft, andere zu beschenken.
Gerd